Inzwischen war es schon 11:00 Uhr. Man gab uns zwei Adressen von Sammelpunkten, an denen die Menschen darauf warteten, irgendwo hin mitgenommen zu werden. Jedoch war das nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte. Kein „wir sind hier, fahren nach Berlin, haben 12 Plätze frei und schon können wir uns vor Anfragen nicht retten.“
Offensichtlich gab es schon Fälle von (versuchtem) Menschenhandel durch vermeintliche Hilfebietende. Nun muss für jeden, der mitgenommen werden soll eine Adresse angegeben werden, wo er oder sie unterkommen kann. Vielleicht auch, um eine unkontrollierte Verschiebung der Menschen zu verhindern. Also mussten wir ad-hoc Adressen organisieren.

Auf jeden Fall schien hier alles recht gut organisiert zu sein. Alles spielte sich vor einer Grundschule ab oder in der zugehörigen Turnhalle. Außen wurden warme Speisen zubereitet und Getränke verteilt, während das Organisatorische im vorderen Teil der Turnhalle stattfand. Durch einen blickdichten Vorhang abgeschirmt und vor neugierigen Blicken geschützt hielten sich die Geflüchteten auf. Aus Gründen der Menschlichkeit verzichte ich hier ganz bewusst darauf, davon ein Foto zu teilen. Für Leute mit dünnem Nervenkostüm (wie bei mir aktuell) sind das Bilder, die nur schwer zu ertragen sind. Wenn die Not und Verzweiflung im sicheren Nachbarland Polen schon so groß sind, vermag man sich nicht vorzustellen, wie schrecklich es mitten im Kriegsgebiet für die Menschen sein muss. Hier muss ich erst einmal abbrechen 😢
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